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Die Kastration - nur ein kleiner Schnitt...

Wie alle anderen Tiere haben auch Katzen den natürlichen Instinkt, die Erhaltung der eigenen Art durch möglichst viele Nachkommen zu sichern. Hier werden die wichtigsten Fragen rund um die Kastration behandelt:


Muss ich meine Katze kastrieren lassen?

In Österreich gibt es eine Kastrationspflicht für Katzen, die als Freigänger gehalten werden. Die 2. Tierhaltungsverordnung Anlage 1, Pkt.2, Abs.10 lautet: “Werden Katzen mit regelmäßigem Zugang ins Freie gehalten, so sind sie von einem Tierarzt kastrieren zu lassen, sofern diese Tiere nicht zur Zucht verwendet werden.“ Diese Regelung gilt übrigens auch für Bauernhofkatzen! 

Babykätzchen müssen daher zuerst in der Wohnung oder im Haus gehalten werden und dürfen demnach erst dann ins Freie, nachdem die Kastration erfolgt ist. Dieser Eingriff wird idR mit ca. 5-7 Monaten durchgeführt, je nach Entwicklungsstand und Rasse.


Gibt es eine Ausnahme von der Kastrationspflicht?

Eine Ausnahme bilden natürlich Zuchtkatzen. Die Registrierung als Züchter bei der Behörde ist erforderlich und die Katzen müssen gechippt und registriert sein!


Was ist der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation?

Sowohl bei der Kastration, als auch bei der Sterilisation wird das (männliche oder weibliche) Tier unfruchtbar gemacht. 

Bei der Kastration wird die weitere Produktion von Hormonen für immer unterbunden. Das geschieht, indem beim Kater die Hoden und bei der Kätzin die Eierstöcke operativ entfernt werden. 

Bei der Sterilisation werden Samen- oder Eileiter lediglich abgebunden. Das verhindert nur den Transport von Samen- und Eizellen, nicht aber die Hormonproduktion. Hoden und Eierstöcke bleiben weiterhin hormonell aktiv, was bedeutet, dass die Katze weiterhin rollig wird und ihr Markierverhalten setzt. Außerdem bleibt das Risiko hormonell bedingter Erkrankungen bestehen.

Eine Kastration hat mehr Vorteile gegenüber der Sterilisation und bietet zusätzlich die Chance auf ein langes, gesundes Katzenleben.


Wie läuft eine Kastration ab?

Die Kastration ist ein Routineeingriff, der unter Vollnarkose durchgeführt wird. Zusätzlich bekommen die Tiere ein Schmerzmittel und spüren daher weder den Eingriff selbst, noch sollten sie danach Schmerzen haben.

Beim Kater werden die Hoden entfernt und der Samenstrang abgebunden. Es ist nur ein kleiner Schnitt erforderlich und meistens ist kein Fremdmaterial notwendig. Deshalb verheilt die Wunde binnen weniger Tage, wobei die meisten Kater noch am Tag der Operation wieder komplett fit sind. 

Bei der Kätzin ist der Eingriff etwas umfangreicher, weil die Eierstöcke und Eileiter im Bauchraum liegen und daher eine Bauchöffnung notwendig ist. Dafür wird ein kleiner Schnitt kurz unterhalb des Bauchnabels gemacht. Die Eierstöcke werden nacheinander abgeklemmt, abgebunden und entfernt. Danach wird die Wunde wieder verschlossen. Um zu verhindern, dass die Katze an der Wunde schleckt und dadurch den Heilungsprozess negativ beeinflusst, wird meist ein Body angezogen, der bis zur Nahtentfernung getragen werden sollte. Dies erfolgt 10 bis 14 Tage nach der Operation. Bis dahin sollte die Wunde vollständig verheilt sein.

Wenn Sie mit mehr als einer Katze oder Kater einen Operationstermin am gleichen Tag vereinbart haben, denken Sie bitte daran, die Tiere in getrennten Transportboxen zu bringen, weil die Tiere üblicherweise nacheinander in Narkose versetzt werden und daher auch zu unterschiedlichen Zeiten wieder davon erwachen. Danach sind sie meist noch etwas benommen und brauchen Ruhe, bis die Wirkung der Narkosemedikamente vollständig verflogen ist. Erst wenn das Tier erwacht ist, darf es dem Besitzer mitgegeben werden.


Warum sollte ich meine Katze kastrieren lassen?

Abgesehen von der bereits eingangs erläuterten Kastrationspflicht bietet die Kastration viele Vorteile:

  • Deutlich höhere Lebenserwartung

  • Weniger Rauflust, daher geringere Verletzungsgefahr

  • Geringere Ansteckungsgefahr mit Krankheiten aufgrund sinkendem Streunerbedürfnisses

  • Deutlich geringeres Risiko für hormonelle Erkrankungen

  • idR entfällt das übelriechende Markieren

  • weniger Leid durch unkontrollierte Vermehrung!

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